Analoge Fotografie – so habe ich in den 1980er Jahren in der Schule angefangen. Trotzdem war es für mich ein Segen, als endlich vernünftige digitale Kameras zur Verfügung standen, die in ihrer Abbildungsqualität meine Erwartungen erfüllten.

Nun bin ich seit einigen Jahren trotzdem wieder ein großer Fan der analogen Fotografie.

Warum? Nun, zum einen ist der Prozess der Bilderstellung handwerklich, d.h. die Filme müssen mit entsprechender Chemie entwickelt werden – Abzüge ebenso, wobei ich hier gleich verrate, dass ich die analog erstellten Negative aus praktischen Gründen für die Weiterverarbeitung oft einscanne. Zum anderen (und das ist der entscheidende Punkt) fotografiert man analog bewusster, denn ein Kleinbildfilm (135er) gibt gerade mal maximal 36 Fotos her; ein Mittelformatfilm (120er) nur acht bis sechzehn. Belangloses „Drauf-los-Knipsen“ macht also keinen Sinn und geht schnell ins Geld. Stattdessen wird durch die sorgfältige Wahl von Motiv, Bildschnitt, Licht etc. das Auge und das Verständnis für Bilder geschult.


Die beiden Bilder auf dieser Seite entstanden mit einem wirklich sehr einfachen Equipment. Als Kamera diente eine Zorki-4K mit einem Jupiter-8 50mm/2.0, die 1973 in der Sowjetunion gefertigt wurde. Der Film (Svema FN64) stammt ebenfalls aus der Sowjetunion und hatte ein MHD von 05/1994. Entwickelt habe ich den Film dann in Orwo R09 (1+50; 9min), ein Entwickler, der am 20.09.1989 in der DDR gefertigt wurde.

Die Bilder selber können in Schärfe und Kontrast sicher nicht mit digitalen Fotos mithalten, aber sie scheinen einen in eine andere Zeit zu versetzen, was ich sehr angenehm finde.


Dennoch betrachte ich die analoge Fotografie nur als schöne Ergänzung zur digitalen Fotografie, um die Kosten für das Hobby nicht ausufern zu lassen, denn auch wenn immer mehr Firmen wieder Filme produzieren, so sind die Kosten teilweise doch erheblich; auf 120er-Rollfilm sind es dann schnell mal 1 Euro und mehr je Foto – und das sind nur die Kosten bis zum Negativ.